rückblick

rückblick

Buchpräsentation | Juni 2023

Das Überleben überleben

Globale Krisen, Kriege und Pandemie führen uns gegenwärtig sowohl die Fragilität des körperlichen Lebens wie auch der sozialen Mitwelt, ihrer Strukturen und kultureller Praktiken vor Augen. Gerhard Richters Essay Das Überleben überleben erkundet davon ausgehend die philosophischen Potenziale der Figur des „Überlebens“. Durch einen historischen Parcours, der von Nietzsche bis aktuell zu Jean-Luc Nancy oder Werner Hamacher reicht, geht Richter den vielfältigen Implikationen nach, die das Überleben – zwischen Fortleben, gesteigertem Leben und auf Künftiges hin leben – haben kann. Matthias Schmidt moderierte eine Veranstaltung mit Gerhard Richter im depot., nachzuhören im aka-Podcast kultur|texte.

Lesekreis | März 2023

Carolin Meister und Jean-Luc Nancy: Begegnung

Unter der Leitung von Tina Amerstorfer lasen wir in Kleingruppen unterschiedliche Kapitel des Buches Begegnung, das von Jean-Luc Nancy und Carolin Meister 2021 veröffentlicht wurde. Tina Amerstorfer promoviert derzeit an der Akademie der bildenden Künste Wien und setzt sich in ihrer Dissertation mit dem Workshop als künstlerischem Format auseinander. Im Zentrum der Lektüre und der Diskussion stand das Konzept der Begegnung und die Frage, welchen Beitrag dieses für eine zeitgenössische Theorie des Tanzes leisten kann.

aka-Radio und Podcast | seit März 2023

kultur|texte ist auf Sendung

Am 23. März 2023 hat aka eine Radiosendung auf Radio Orange gestartet. An jedem 4. Donnerstag im Monat um 14 Uhr ist kultur|texte [ab 2025: aka|radio] als Teil der Schiene Wissen & Diskurs auf der Wiener Frequenz 94.0 sowie im Live-Stream zu hören und danach als Podcast abrufbar. Mit dieser Sendung suchen wir die akustische Öffentlichkeit abseits der ausgetretenen Pfade akademischer „Kulturwissenschaft“. Wir werden einerseits unsere Veranstaltungen dokumentieren und fürs Radio aufbereiten; andererseits planen wir, neue (wissenschaftliche und künstlerische) Projekte und Bücher vorzustellen und mit deren Protagonist*innen und Autor*innen zu diskutieren. > Zum Sendungsarchiv

aka/IFK-Lecture | Jänner 2023

Claudia Simma: Roh übersetzen: Über ›Fertigungs‹prozesse bei der Übersetzung

Claudia Simma berichtete von ihren Erfahrungen der Übersetzungsarbeit. Zentraler Bezugspunkt war dabei der von ihr übersetzte Band der aka|texte – Hélène Cixous/Jacques Derrida: Die sexuelle Differenz lesen – der zwei Texte beinhaltet, die von Ihren Leser:innen immer schon Übersetzungsleistungen beim Lesen verlangen, um die Textbedeutung nicht vorschnell einzuengen. Ausgehend von Derridas Spiel mit dem Doppelsinn der französischen Vokabel »cru« – »cru« bedeutet »roh«, aber auch was (oft vorschnell) »geglaubt« wird – plädierte Simma für eine Übersetzung, die »roh« bleibt, um eine differenzierte Lektüre zu evozieren. In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften

Lesekreis | Dezember 2022

Pflanzen und Umwelten: Annie Francé-Harrars Bodenökologie zwischen Science und Fiction

Mit Isabel Kranz, Maren Mayer-Schwieger und Thomas Brandstetter sprachen wir über die Biologin, Schriftstellerin, Humusaktivistin und Erfinderin Annie Francé-Harrar (1886-1971), deren Texte größtenteils in Vergessenheit geraten sind. Dabei hat Francé-Harrar nicht nur eine bedeutende Rolle bei den Humusforschungen gespielt, die bis zu dessen Tod meist unter dem Namen ihres Mannes Raoul Heinrich Francé publiziert wurden. Vielmehr hatte sie selbst seit den frühen 1910er-Jahren erfolgreiche Bücher in so unterschiedlichen Genres wie Reisebericht, Gelehrtenbiografie oder Science-Fiction veröffentlicht. Ihr Werk lässt sich daher aus heutiger Perspektive auf neue Anknüpfungspunkte und Kontextualisierungen hin lesen. Die Veranstaltung kann im aka|podcast nachgehört werden.

Vortrag & Respondenz | Dezember 2022

Nordafrika und der Holocaust: Für eine Verflechtungsgeschichte von NS und Kolonialismus

Anna Babka lieferte auf Einladung des Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies (VWI) eine Respondenz zu einem Vortrag von Patrick Bernhard. Dabei ging es um die Frage, inwiefern der vom NS-Staat initiierte und vorangetriebene Holocaust, der sich auf kolonialem Boden in Nordafrika abspielte, vor der Folie der vorangegangenen und umgebenden kolonialen Gewalt gelesen werden kann. Anna Babkas Respondenz widmete sich der Aufgabe, Patrick Bernhards Ausführungen auf Aspekte postkolonialer Theoriebildung hin auszuloten.

Lesekreis | November 2022

Performing Crisis. Performing Gender

Mit der Theater- und Kulturwissenschafterin Silke Felber sprachen wir im depot über die Performance bzw. die Kriseninszenierung der österreichischen Bundesregierung zu Beginn der COVID-19-Pandemie, diskutierten Auftritts- und Bildpolitik vor allem in Hinblick auf genderrelevante Themen, gingen näher auf die Rollen von ÖVP und Grünen und die spezifische rhetorische Notwendigkeit eines politischen Konsens ein, sprachen über die verwendeten Sport-Metaphern und die Diskriminierung vulnerabler Menschen, über die Inszenierung bedrohlicher Angstszenarien, die Kreation rhetorischer Topoi und darüber, wie diese Strategien mit Machiavelli verstanden werden können. Der Einführungsvortrag von Silke Felber kann hier nachgehört werden.

Lesekreis | November 2022

Die sexuelle Differenz Lesen

Matthias Schmidt und Anna Babka gaben eine kurze Einführung, indem sie zwei Texte der französischen Theoretiker:innen Hélène Cixous und Jacques Derrida vorstellten: Dabei handelt es sich um ursprünglich aufeinander respondierende Vorträge, die die Frage der sexuellen Differenz sowohl vom Standpunkt der écriture feminine als auch von einer daran anschließenden, dekonstruktiven Differenzierungsbemühung aus in den Blick nehmen. Entlang von Reflexionen über sexuelle Differenz schreiben die beiden Theoretiker:innen füreinander, miteinander und übereinander – dabei voraussetzungsreich und beständig die Grenzen zwischen Philosophie und Literatur überschreitend. Nachzuhören im aka|podcast.

Lesekreis und Vortrag | Oktober 2022

Georg Simmels Philosophie des Geldes

Mit der Kulturwissenschaftlerin Christina Hoffmann und Beat Weber von der ÖNB diskutierten wir in der Österreichischen Nationalbank über Geld – funktional und fiktional: Georg Simmels Philosophie des Geldes. Christina Hoffmann und Beat Weber führten in die Geschichte des Geldes sowie in die Simmel’sche Geldtheorie ein; wir diskutierten – auch in historischer Hinsicht – intensiv über machtpolitische Fragen, die spezifischen Produktionsbedingungen sowie Materialität und Immaterialität von Geld und loteten das antihegemoniale Potenzial von Kryptowährungen aus. Aus kulturpolitischer und -wissenschaftlicher Perspektive zentral ist zudem die Frage danach, welches Potenzial Simmels Theorie bietet, um Geld als System verstehen zu können – und wie dieses System dekonstruiert werden kann.

Buchpräsentation | Juni 2022

Andrea Pető: Das Unsagbare erzählen

In der Fachbereichsbibliothek Germanistik stellte Andrea Pető sich mit ihrer Pionierstudie über Sexuelle Gewalt in Ungarn im Zweiten Weltkrieg​ der Herausforderung, die Geschichte der Massenvergewaltigungen von Frauen im Zweiten Weltkrieg durch deutsche, sowjetische und ungarische Soldaten in Ungarn zu erzählen. Moderation: Clemens Ruthner

Buchpräsentation | Mai 2022

Buchvorstellung und szenische Lesung

Im Depot präsentierten wir die Bände #8 bis #11 der Reihe aka|texte in Form einer szenischen Lesung, bei der die vier Bände dialogisch verbunden wurden. Gestaltung und Regie: Eva Schörkhuber, es lasen die Reihenherausgeber*innen.

Lesekreis | April 2022

Lesekreis zu Eva Illouz

Kann Freundschaft sich der kapitalistischen Verwertungslogik entziehen? Gemeinsam mit Tobias Heinrich von der University of Kent (UK) lasen und diskutierten wir in der Photon Gallery Auszüge aus Eva Illouz‘ 2004 gehaltenen Frankfurter Adorno Vorlesungen.

aka/IFK_LECTURE | Jänner 2022

When too perfect, dann lieber Gott böse

Kulturvirologische Betrachtungen zur künstlerischen Sprache der Fluxus-Akteure: Die Künstlerin, Museologin und Medienwissenschaftlerin Susanne Ristow sprach über ihre Forschungen zur Kulturvirologie und verdeutlichte die Produktivität dieser Denkfigur anhand prominenter Beispiele verschiedener Fluxus-Künstler*innen. Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften, organisiert von Anna Babka, Kristina Högler und Marina Rauchenbacher.

aka feiert | Dezember 2021

Literatur & Quiz

Zur diesjährigen Weihnachtsfeier testeten wir das aka-Wissen unserer Mitglieder in Form eines kleinen Quiz und freuten uns über literarische Lesungen von Peter Clar, Markus Köhle und Eva Schörkhuber.

Führung | September 2021

Exklusive aka-Führung durch das Freud-Museum

Ein Jahr nach der Wiedereröffnung des Sigmund Freud Museums führte dessen wissenschaftliche Leiterin und aka-Vorstand Daniela Finzi durch die neugestalteten Räume und Ausstellungen und diskutierte mit uns nicht zuletzt auch die kuratorischen Überlegungen und Strategien dieser Neugestaltung.

Literaturspaziergang | Juni 2021

Literaturspaziergang durch Neubau

Zum Abschluss des Sommersemesters führte uns Christina Hoffmann durch den 7. Wiener Gemeindebezirk und zeigte ihn uns von seiner literarischen Seite.

aka/IFK-LECTURE | Mai 2021

Boris Buden: A Theorist who cannot speak English is no Theorist

Der Kulturtheoretiker, Autor und Übersetzer Boris Buden sprach über mangelnde Gleichheit und Gerechtigkeit zwischen den Sprachen. Während die einen die Welt beherrschen, kämpfen andere ums Überleben oder sind bereits ausgestorben. Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften.

Lesekreis | April 2021

Karen Barads „Nature’s Queer Performativity“

In akas erstem Online-Lesekreis gab Bernhard Frena einen Einblick in Karen Barads theoretische Konzepte und diskutierte mit uns über den Aufsatz Nature’s Queer Performativity (2012). Die Veranstaltung fand in Verbindung mit Anna Babkas Seminar Posthuman Theory statt – und wir haben Stoff für viele weitere Diskussionen!

Konferenz | Dezember 2020

Gender revisited

Organisiert von unseren Mitgliedern Anna Babka, Hildegard Kernmayer, Julia Lingl, Jasmin Doubek und Marietta Schmutz fand die Konferenz Gender revisited. Verhandlungen von Geschlecht im Zeitalter des Posthumanismus statt. Die Konferenz, die das Forschungsfeld neu umrissen und perspektiviert hat, ging auch erstmals in der Geschichte von aka vollständig online über die Bühne.

Buchvorstellung & Diskussion | März 2020

Die Linke und die Kunst

Der Autor Jens Kastner diskutierte mit Ingo Pohn-Lauggas von aka im depot sein bei Unrast (2019) erschienenes Buch über die die unterschiedlichen Positionen zur Kunst in den wichtigsten Strömungen linker Theorie. Dabei wurde deutlich, dass der Stellenwert der Kunst für die gesellschaftliche Transformation sehr hoch angesetzt wird und die Hoffnungen auf ihre emanzipatorischen Effekte erstaunlich groß sind.