aktuelles

aktuelles

aka-Workshop/Lesekreis

Sexuelle différance und „The Art of Transitioning“ (O. Gozlan) – eine allgemeine Trans*-Theorie?

mit Univ.-Lekt. Dr. (Peter) Anna Zeillinger

am 11. November 2025, 18.00 Uhr, im Sigmund Freud Museum
Berggasse 19, Wien

Das Phänomen Trans* stellt klassische Verständnisse von sexueller Differenz und Gender nicht bloß in Frage, sondern nötigt vielmehr zu einer Neufassung der Begriffe. Wie aber lässt sich eine nicht-binäre, nicht-phallische sexuelle Differenz denken? Und wie kann eine »andere (weibliche) symbolische Ordnung« – wenn es so etwas überhaupt geben kann – gelebt werden ohne die alten Muster zu wiederholen?

(Peter) Anna Zeillinger wird im kommenden aka-Lesekreis/Workshop einige Hinweise zu einem solchen Weg aufzeigen. Zugleich wird sie das aka-Projekt der Übersetzung und Kommentierung des Buches des kanadischen Psychoanalytikers Oren Gozlan, Transsexuality and the Art of Transitioning. A Lacanian Approach (2015) vorstellen und Passagen daraus gemeinsam lesen und diskutieren. Das mehrfach ausgezeichnete Werk von Oren Gozlan verknüpft eine durch Lacans späte Seminare inspirierte allgemeine Theorie des Verständnisses von Transition und Transsexualität mit Beobachtungen zur performativen Hervorbringung von Leere/Leerstellen anhand von bzw. innerhalb von Kunst und Literatur sowie konkreten geschichtlichen Gesten im Kontext postkolonialer Erfahrung.

Die Einführung in die Thematik wird zunächst über begriffliche Klärungen anhand gemeinsamer Lektüren erfolgen. Ein ästhetischer Zugang wird über einige von Gozlan herangezogene Beispiele versucht (u. a. Werke von Anish Kapoor und ihre Deutung durch Homi K. Bhabha). Hinweise auf bereits vorliegende aka-Texte, etwa den Band „Die sexuelle Differenz lesen“ von Hélène Cixous und Jacques Derrida, sowie Querverbindungen zu aktuellen psychoanalytischen Diskursen (u. a. Jean Laplanche, Bracha L. Ettinger) werden die vielfältigen „Einstiegsmöglichkeiten“ in die von Gozlan aufgeworfene Thematik einer allgemeinen Trans*-Theorie aufzeigen und den Ausblick auf ihre existenzielle wie politische Relevanz eröffnen.

Eine ausführliche Literaturliste zur Thematik wird beim Workshop zur Verfügung gestellt.

Anmeldung und vorbereitende Lektüre:

Wir ersuchen um Anmeldung per E-Mail an kontakt@kulturanalyse.at .
Angemeldete Teilnehmer*innen erhalten zur Vorbereitung auf den Workshop einige Seiten aus dem Einleitungskapitel von Gozlans „The Art of Transitioning“ zugeschickt. Sie eröffnen die Thematik des Buches und sind Grundlage für die gemeinsame Lektüre. Die Bezüge auf Kunstwerke, Literatur und postkoloniale Gesten werden vor Ort anhand von Bildern und Texten vorgestellt.
Lit.: Oren GOZLAN, Transsexuality and the Art of Transitioning. A Lacanian Approach (London-New York: Routledge, 2015).

Aktionstage gegen genderbasierte Gewalt

Buchpräsentation und Diskussion: Sport und Feminismus

Do., 27. Nov. 2025 | 20:00
Kosmos Theater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien/Vienna

Was hat die Erlangung von Muskelkraft mit sprichwörtlichem „Empowerment“ zu tun und was verbindet #MeToo mit kollektiven Kämpfen von Spitzensportler*innen gegen patriarchale Verbandsstrukturen? Warum war das Verhältnis von Leistungssport und Menstruation bereits in den 1920er Jahren ein Thema und was schreibt Judith Butler über den Tennisstar Martina Navratilova?

Sport spielte seit der Wende zum 20. Jahrhundert immer wie­der eine wichtige Rolle für feministische Kämpfe. Geschlechterpolitische Forderungen nach Teilhabe, Gleichberechtigung, Sichtbarkeit und Repräsentation sind ungebrochen aktuell. Feministische Stimmen begleiten diese Auseinandersetzungen seit über 130 Jahren. Wie kann ein anderer, gerechterer Sport aussehen?

Einige dieser Debatten rund um „Physical Feminism“ werden anlässlich der Buchpräsentation von SPORT UND FEMINISMUS. GESELLSCHAFTSPOLITISCHE GESCHLECHTERDEBATTEN VOM FIN DE SIÈCLE BIS HEUTE (Campus Verlag Frankfurt/New York, 2025) vorgestellt und diskutiert.

Der umfassende Sammelband mit 37 Beiträgen liefert erstmals einen Überblick über historische Debatten und aktuelle Kontroversen rund um Sport und Geschlecht und erklärt, was sich daraus sowohl über geschlechterpolitische Kämpfe als auch sportliche Praxen der jeweiligen Zeit lernen lässt. Von den Radfahrerinnen der Jahrhundertwende über das sports girl der 1920er Jahre bis zur Infragestellung des zweigeschlechtlich organisierten Spitzensports durch die Diskussion um trans* Sportler*innen in der Gegenwart.

Mit: Nicola Werdenigg (ehemalige Skirennläuferin), Martina Gugglberger (Professorin für Frauen- und Geschlechtergeschichte, Johannes Kepler Universität Linz), Élise-Sophie Schwarzmann (Vienna Roller Derby), Petra Sturm (Hg.in und Journalistin), Georg Spitaler (Hg., Politologe und Sporthistoriker)

Moderation: Marina Rauchenbacher (Kulturwissenschaftlerin, aka | Arbeitskreis Kulturanalyse)

Eine aka-Veranstaltung in Kooperation mit Autorinnen*Stammtisch im Rahmen der Reihe FEM*EXCHANGE – FEMINISTISCHER DISKURS